Dies ist unsere erste Stellungnahme zu dem Artikel in der Süddeutschen Zeitung über unsere Arbeit, besonders das Initiationsseminar PHOENIX.
Folgende Punkte sind uns wichtig:
Wir finden es wichtig, jeden, der als Coach, Therapeut:in, Psycholog:in oder Seminarleiter:in intensiv mit Menschen arbeitet, in seiner Kompetenz und seiner Integrität konstruktiv-kritisch zu hinterfragen. Dieser Anspruch gilt auch für uns. Wir halten uns nicht für vollkommen. Wir sind offen für Hinterfragung jeglicher Art. Wir nehmen Kritik sehr ernst. Auch wenn es vielleicht kitschig klingt, das Vertrauen unserer Klient:innen ist uns heilig. Wir können aufrichtig sagen, dass wir deshalb unsere Arbeit in den letzten 30 Jahren stetig weiterentwickelt und verbessert haben.
Der über uns geschriebene Artikel in der SZ hat jedoch mit ausgewogener Berichterstattung aus unserer Sicht wenig zu tun. Wir bedauern sehr, dass trotz monatelangem Kontakt mit den Journalist:innen, einem 3,5 h Interview mit uns und nachweislich vielen Interviews mit Teilnehmer:innen (die, soweit wir wissen, überwiegend positiv verliefen) der Text ein so verzerrtes und einseitiges Bild wiedergibt. Wir wünschen dir deshalb eine Sicht mit gebührendem Abstand auf den Artikel.
Ich (Veit Lindau) werde mich in einigen Tagen ganz sicher noch einmal ausführlich zu den wichtigsten Punkten äußern. Bis dahin hier nur einige wichtige Facts, um das Bild zu erweitern:
Es wurden wesentlich mehr Interviews mit Teilnehmenden geführt. Von deren positiven Berichten wird fast nichts erwähnt.
Die SZ hat uns mit mehr als 80 Fragen konfrontiert, die wir ausführlich und transparent beantwortet haben. Davon wurde nur ein verschwindend geringer Teil veröffentlicht.
Das im Artikel stark verzerrt wiedergegebene Seminar PHOENIX (ehemals The One Experience) ist KEINE Therapie und auch kein Therapieersatz. Es ist eine moderne Initiation. Das Anliegen einer Initiation besteht darin, erwachsenen, selbstverantwortlichen, mental und physisch stabilen Menschen in Übergangsphasen ihres Lebens die Möglichkeit zu geben, sich selbst besser (= ehrlicher) kennenzulernen, ihre Beziehung zu essentiellen Themen des Lebens (Sinn, Beziehung, Berufung, Umgang mit Autoritäten, Leben und Tod, Freude und Sexualität, Werte und Integrität) zu überprüfen und gegebenenfalls an ihre aktuelle Entwicklung anzupassen. Darauf werden alle Teilnehmenden ausführlich VOR der Buchung hingewiesen, mit einem ausführlichen Fragebogen konkret eingeschätzt von ausgebildeten Fachkräften und sie haben selbstverständlich auch während des Seminars jederzeit die Möglichkeit, abzubrechen.
Ja, die im Rahmen der Initiation angewendeten Methoden sind zum Teil provokativ. Sie sind aber auch best practice und werden von weltweit renommierten Trainer:innen verwendet. Ich erwähne da etwa E. Noni Höfer, die mit Ihrer Veröffentlichung “Glauben Sie ja nicht, wer Sie sind!: Grundlagen und Fallbeispiele des Provokativen Stils” eine Vorreiterin ist. Wir bezweifeln (im Fall der Journalist:innen), dass es möglich ist, ihre Wirkung und ihren Wert einzuschätzen, wenn man selbst überhaupt keine Erfahrung mit der inneren Arbeit mit sich selbst hat. Man sollte nicht nur wissen, was man schreibt, sondern in diesem Fall auch eine Erfahrung gesammelt haben, wie es sich anfühlt.
Über 1.200 begeisterte Teilnehmer:innen treffen auf weniger als eine Hand voll enttäuschte Personen. Das tut uns aufrichtig leid für die, für die es nicht passte. Doch sich auf diese zu konzentrieren und die anderen vielen positiven Stimmen fast komplett auszublenden, stellt für uns eine ausgewogene Berichterstattung sehr in Frage. Es gibt einen Grund, weshalb sich dieses Seminar fast ausschließlich durch mündliche Weiterempfehlung von alleine gefüllt hat und warum unsere Zufriedenheitsgarantie (wenn nicht zufrieden, gibt es am Ende Geld zurück) in 25 Jahren nur viermal genutzt wurde.
Wir empfehlen dir dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=OB0gsWUycpY. Dann wirst du wahrscheinlich ein vertrautes Muster der Berichterstattung erkennen.
Wir sind seit mittlerweile 30 Jahren im Bereich Persönlichkeitsentwicklung tätig. Unsere Arbeit besteht aus wesentlich mehr als diesem Seminar. Viele hunderttausend Menschen haben in dieser Zeit von unseren Büchern, Kursen und Seminaren profitiert. Es gibt Tausende schriftliche positive Feedbacks. Wir möchten auch darauf hinweisen, dass unsere Life Trust Coaching Ausbildung EASC zertifiziert ist, weil sie einem hohen Standard entspricht. (Hierbei handelt es sich um den größten europäischer Coachingverband).
Wenn du uns schon direkt erlebt hast, weißt du, wer wir sind und wofür wir stehen. Wenn du Zweifel hast, gehe diese aktiv an, prüfe uns sehr gern ganz genau & triff dann selbst dein eigenes, wohl reflektiertes Urteil.
Mit herzlichem Gruß, Andrea und Veit Lindau
PHOENIX mit Veit Lindau – meine Erfahrungen auf einer modernen Initiation | Alwin Pianka