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Gesunder Egoismus

Autor Veit Lindau
Datum 01 Mai 2018
Heirate Dich selbst Buch Dein innerer Frieden Veit Lindau

Es ist Zeit, euch mal wieder ein wirksames Inspirationspaket für gesunden Egoismus und Selbstliebe zu schnüren. Dich erwartet ein Video aus meiner aktuellen Ausbildung, ein Textauszug und eine zum Thema passende geführte Meditation.

Gesunder Egoismus – Die Macht deiner Bedürfnisse

Es ist Zeit, euch mal wieder ein wirksames Inspirationspaket für gesunden Egoismus und Selbstliebe zu schnüren. Dich erwartet ein Video aus meiner aktuellen Ausbildung, ein Textauszug und eine zum Thema passende geführte Meditation.

Ich wünsche dir viel Freude!

Veit Lindau

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Die Macht deiner Bedürfnisse

Wolltest du schon immer wissen, welche verborgene Kraft

  • dich manchmal dazu treibt, unvernünftige Dinge zu tun,
  • darüber entscheidet, ob du dich erfüllt fühlst oder nicht,
  • dich motiviert und bremst,
  • dich tiefer in Beziehung zu anderen Menschen bringt oder dich von ihnen trennt?

Dann schau dir dieses Video an. Es stammt aus der aktuellen Ausbildungsklasse von Veit Lindau und erläutert dir kurz und kompakt die Power deiner Bedürfnisse.


Egoismus, der beste Nährboden für Selbstliebe

Veit Lindau

Auszug aus „Heirate dich selbst. Wie radikale Selbstliebe dein Leben revolutioniert“, Veit Lindau. Zum Buch.

> Hinweis: Da der Text relativ lang ist, kannst du ihn dir hier auch downloaden. Du kannst diese Seite auch gern weiter teilen. Wir brauchen alle eine gesunde Portion Egoismus.

 width=Wenn ich in unseren Seminaren über Selbstliebe spreche, bekomme ich immer wieder ein altes Vorurteil zu hören: „Ist das nicht zu egoistisch?“

Wir benutzen diesen Vorwurf auch gern in unseren Beziehungen, um unserem Partner Schuldgefühle zu bereiten: „Du kaltherziger Egoist, du denkst ja nur an dich!“

Aus spirituellen Kreisen kommen immer mal wieder arme, gestresste Klienten zu mir, die völlig verzweifelt versuchen, ihr Ego hinter sich zu lassen oder sogar zu töten. Der Haken ist: Sie wissen weder so richtig, was das Ego ist, noch wo sie es finden können.

Also dachte ich mir, es ist höchste Zeit, einmal ein Loblied auf den gesunden Egoismus anzustimmen. Die Entwicklungspsychologie hat in den letzten Jahrzehnten enorm viele Daten aus sehr verschiedenen Kulturen über die Entwicklungsstadien eines menschlichen Lebens gesammelt und ausgewertet. Daher wissen wir, dass Egozentrik eine universelle und sehr wichtige Phase in der Reifung des menschlichen Bewusstseins ist. Ein Kind im Alter von …bis …. kann gar nicht anders, als seine Umgebung aus einer puren egozentrischen Perspektive zu betrachten. Das bedeutet, es sieht und fühlt wirklich nur sich selbst. Es ist unfähig, den Blickwinkel eines anderen Menschen anzunehmen. Alles was zählt, bin Ich: Meine Bedürfnisse, meine Gedanken, meine Impulse. Kids in diesem Alter sind und bleiben kleine, liebenswerte und gleichzeitig sehr selbstsüchtige Monster. Liebe Eltern, da gibt es nichts schönzureden – und das ist auch gut so. Es gilt die Maxime: Möglichst viel Freiraum für Ausprobieren schaffen und gleichzeitig für eine intelligente Schadensbegrenzung sorgen.

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Verläuft die Entwicklung eines Menschen normal, d.h. ungestört, lernt er in dieser Phase seine elementaren Bedürfnisse kennen und auch dafür einstehen. Er reift im Alter von …. ganz natürlich von der Egozentrik in die Ethnozentrik. Vereinfacht gesagt: Sein Verständnis davon, wer er ist und was ihn angeht, erweitert sich auf seinen ganzen Stamm (die Familie, die Gang, der Verein, das Team,…). Die meisten Menschen schlafen leider auf dieser Entwicklungsstufe leider ein, so bald ihr Stamm alles hat, was er zum bequemen Leben braucht (Kinder, Job, Haus, Gartenlaube). Wir ziehen einen Zaun um unser Glück und versuchen, das, was da draußen abgeht, zu ignorieren. Der gesamte Planet sehnt sich schmerzhaft nach mehr Menschen, die den Sprung zur nächsten Entwicklungsstufe schaffen: der Weltzentrik und später sogar der Kosmozentrik. Hier öffnen wir unser Herz und unser Selbstverständnis für die Belange der ganzen Welt. Doch davon wird eines meiner nächsten Bücher handeln.

Für das Verständnis der radikalen Selbstliebe ist es wesentlich zu verstehen, dass eine klare, starke Liebe für ein Anderes ganz natürlich aus den Wurzeln eines gesunden Egoismus hervorgeht.

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Doch was geschieht, wenn wir in der egozentrischen Phase unseres Lebens empfindlich gestört werden, z.B. in dem uns massiv Schuldgefühle vermittelt werden, wenn wir uns für unsere Bedürfnisse stark machen? Dann bleibt ein Teil unserer Persönlichkeit auf dieser Entwicklungsstufe stehen und wartet darauf, erlöst zu werden. Dies ist eine einfache Erklärung dafür, warum erwachsene Männer und Frauen, die in ihrem Job überaus erfolgreich und selbstbewusst agieren, sich urplötzlich in kleine infantile Wesen verwandeln können, wenn ihnen jemand privat richtig nahe kommt.

Um uns der Frage: „Was ist eigentlich Liebe?“ nüchtern und wach zu nähern, ist ein gesund entwickeltes Ego überaus hilfreich. Wer es in seiner Kindheit nicht aufbauen konnte, neigt zu einem der beiden Extreme:

  1. Er steht auf Kriegsfuß mit seinen eigenen Bedürfnissen, bzw. kennt sie gar nicht. Dann wird er unbewusst versuchen, sie über andere Menschen auszuleben, z.B. durch ein Helfersyndrom, kaschiert unter dem Deckmantel der Nächstenliebe.
  2. Er ist auf der egozentrischen Stufe stehen geblieben und hat sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt. Narzissten lieben nicht wirklich sich selbst. Sie starren verzückt auf das Bild, was sie von sich erschaffen haben und benutzen die Welt um sich herum, um dieses Image aufrechtzuhalten.

Beides hat nichts mit wacher, reifer Selbstliebe zu tun, sondern sind Symptome eines ungesunden Egoismus.

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Was kannst du tun, wenn es dich betrifft?

  1. Nimm dir Zeit, ein eigenes Verständnis zu entwickeln, was das Ego ist. Hier meine Kurzdefinition, als Anregung für dich, darüber nachzudenken: Mein Ego ist eine Ansammlung von Denk-, Fühl- und Verhaltensmustern, entwickelt von meinem Bewusstsein, mit einem einzigen Ziel: Das optimale Überleben meines Fleischklöpschen zu sichern.
  2. Schließ Frieden mit der Tatsache, dass du ein Ego hast und das sehr wahrscheinlich solange deine Seele an ein Fleischklöpschen gebunden ist.
  3. Achte das Ego, aber bewerte es nicht über. Du zollst ja auch dem Parkwächter, der auf dein Auto aufpasst, Dankbarkeit und versuchst nicht, ihn zu transzendieren. Auf der anderen Seite überlässt du ihm sicher nicht die wichtigsten Entscheidungen über dein Leben und die Zukunft der Menschheit.
  4. Der Aufbau eines gesunden Egos wurde in deiner Kindheit gestört? Du hast dir ein paar Neurosen eingefangen, die deinem Glück eher hinderlich sind? Das ist doof, aber nicht schlimm. Hol es nach, ohne ein großes Drama draus zu machen. Dafür sind die wichtigsten Beziehungen deines Lebens da. Sie ermöglichen dir, ehrlich zu deinen Macken zu stehen und sie nebenbei zu heilen, während du weiter funktionstüchtig bleibst.

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Um diese Form der Heilung und Egoentspannung zu erfahren, musst du Nähe zu einem anderen Wesen zulassen. Das ist weder sicher noch bequem. Du musst nämlich dafür die Masken deiner äußeren, scheinbar perfekt funktionierenden Persönlichkeit loslassen und das macht dich auch angreifbarer. Solche Beziehungen besitzen die Macht, dich völlig überraschend an deinen wunden Punkten zu berühren und dabei einen unglaublich tiefen Schmerz in dir auszulösen. Wenn er kommt, täusche dich nicht über seine Ursache. Es ist nicht der Mensch, der gerade vor dir steht. Du hast ihm erlaubt, dir nahe zu kommen und er hat dabei eine uralte Wunde in dir berührt. Die Wunde des Vergessens. Du hast irgendwann auf deiner Reise vergessen, wer du wirklich bist. Die Tiefe deines Schmerzes ist ein Ausdruck dafür, wie weit du dich verloren hast. Jedes Mal, wenn du einem anderen Menschen nackt und ungeschützt begegnest, riskierst du, dass diese Wunde wieder aufbricht. Das ist gut so! Es gibt keine Alternative. Denn du bist hier, um diese Wunde zu erkennen und zu heilen. Deshalb hast du vor langer, langer Zeit einigen wenigen Menschen die Vollmacht gegeben, zum richtigen Zeitpunkt in dein Leben zu kommen und mit ihren kleinsten Gesten deinen Schmerzkörper bis ins Mark zu erschüttern. Kämpfe nicht gegen diese Menschen. Achte sie. Es sind deine Zen-Meister, deine Heiler, deine Befreier.

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Als ich meiner jetzigen Ehefrau Andrea und ihrer damals dreijährigen Tochter Leona begegnete, war von Beginn an klar, dass dieses herzhafte, wunderschöne Doppelpack die Befugnis der Liebe hat, mich in den tiefsten Schichten meines Seins zu berühren. Nie zuvor habe ich mich in einer Beziehung so geliebt und ungeliebt gefühlt. Zu Beginn bin ich diesem Heilungsprozess unbewusst begegnet. Ich erinnere mich noch gut an eine Situation, ganz am Anfang. Wir saßen zu dritt an einem wunderschönen karibischen Strand und ich stritt mich verbittert mit Leona um einen letzten Marsriegel. Aus dem erwachsenen Mann war ein dreijähriger Junge hervor gebrochen, der sich nicht genug gesehen und erkannt fühlte. Damals verstand ich nicht, was mit mir passierte und lebte diese Regression sehr destruktiv aus. Es gab kein entspanntes Zeugenbewusstsein, welches die Situation reflektieren und angemessen einordnen konnte. Ich habe das Kino nicht mehr beobachtet. Ich war komplett vom Drama absorbiert und mit der Rolle des enttäuschten Dreijährigen identifiziert. Wenn sich deine unerfüllten Anteile so unbewusst austoben, löst sich leider gar nichts. Du wiederholst lediglich die alten Geschichten, verstärkst die neurotischen Muster und erschaffst eine Menge Leid – für dich und für deine Umgebung.

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Doch ist es möglich, eine angeknackste Egozentrik zu heilen, ohne deine Umgebung massiv damit zu belasten? Ja. Es ist nicht leicht, aber einfach. Du brauchst dafür Bewusstheit, Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation und Humor. Leben strebt nach Ausgleich und Heilung. Solange du bestimmte Aspekte deiner Persönlichkeit ablehnst, werden sie diese vertrauten Beziehungen nutzen, um sich zu zeigen. Die Kunst liegt darin, ihnen nicht das ganze Spielfeld zu überlassen, sondern bewusst dabei zu bleiben. Stärke den Zeugen in dir, jene reflektierende Instanz, die alles, was geschieht, einfach nur unbeteiligt beobachtet. Wie?

  1. In dem du ehrlich und genau kommunizierst, was gerade geschieht. „Oh Liebling, es ist mal wieder so weit. Mein Chef hat mich gerade runtergeputzt und wenn ich ganz ehrlich bin, fühle ich mich gerade klein und verunsichert. Kannst du mich einfach in den Arm nehmen und halten?“ Oder: „Ich weiß, dass es eigentlich lächerlich ist, doch mir ist es gerade wichtig, dieses letzte Stück Kuchen nicht mit dir zu teilen.“
  2. Wenn du getriggert bist, erforsche aufmerksam, welches unerfüllte Bedürfnis sich gerade zu Wort meldet. Anstatt es zu bekämpfen oder den anderen mit Vorwürfen zu überhäufen, frage dich: Auf welche intelligente, konstruktive Weise könnte ich jetzt für mich selbst sorgen und mir dieses Bedürfnis erfüllen?
  3. Humor. Andrea und ich leben nun seit 18 Jahren fast ununterbrochen, 24h am Tag, neben und miteinander. Wir teilen Leben, Arbeit, Sex – einfach alles. Zu Beginn wühlten wir so oft in unseren alten Wunden, dass wir kaum handlungsfähig waren. Mittlerweile ist vieles vollendet und geheilt. Doch noch immer kann es vorkommen, dass wir die Triggerpunkte des anderen so perfekt erwischen, und er innerhalb von Sekunden in ein kleines, bockiges, wütendes, ängstliches Kind mutiert. Was uns sehr, sehr geholfen hat, die übertriebene Emotionalität aus diesen Momenten zu nehmen, sind Humor und Spiel. Anstatt dem alten Drama die Macht zu geben, verwandeln wir es liebevoll in eine Persiflage. Wir stülpen die Schmolllippen noch übertriebener nach außen. Wir stellen die Liebe des anderen mit so einem dramatischen Gestus in Frage, dass wir schon wieder ins Schmunzeln kommen müssen. Respektiere deine Wunde und nimm dich damit nicht zu ernst. Mach die Augen auf: Jeder Mensch wurde verletzt, trägt unerfüllte Bedürfnisse in sich und wünscht sich, erkannt zu werden.

Um es in einer Metapher zu sagen: Stell dir vor, wie sich das nicht geliebte Kind damals im Garten deiner Seele hinter einem großen Baum versteckte. Heute bist du erwachsen und kannst für dich selbst sorgen. Rufe dein inneres Kind herbei. Lass ihm alle Zeit der Welt dafür. Es wird kommen. Unbeholfen, zaghaft, vorsichtig, in seinem Tempo. Nimm es an die Hand und höre ihm zu. Kümmere dich um seine Bedürfnisse, ohne dabei die Menschen um dich herum aus den Augen zu verlieren. Es ist sehr wohl möglich, ein funktionstüchtiger, reifer Erwachsener zu sein und parallel die Phase der Egozentrik in dir bewusst zu erfüllen und zu vollenden.

Wenn du versuchst, reifer zu sein, als du bist, gleichst du jenem Gärtner, der ständig in den Gärten anderer Menschen helfen wollte, während sein eigenes Paradies traurig verwilderte und vertrocknete.

Du bist ein guter Mensch und möchtest gern die Welt retten?

Das find ich wunderschön.

Tu der Welt einen Gefallen und fang mit dir an.

Rette dich.


ZUM BUCH „HEIRATE DICH SELBST“ GEHT ES HIER.


Geführte Meditation „Im Meer der Liebe“


IN UNSERER LIFE COACHING COMMUNITY humantrust FINDEST DU ÜBER 100 WEITERE MEDITATIONEN.

WIR FREUEN UNS AUF DICH![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]