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Jeder starke Mann ist auch ein Feminist

Starke Männer sind auch Feministen Veit Lindau

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Es gibt sie immer noch, die abfälligen Stimmen mancher Männer über Feminismus. Einige sehen darin eine überholte, fanatische Ideologie. Manche fühlen sich regelrecht bedroht. Andere belächeln sie und vermuten, dass sich nur weichgespülte Frauenversteher damit beschäftigen würden.

Natürlich gibt es – wie bei jeder geistigen Bewegung – auch extreme Ausprägung, die mit dem Ursprungsgedanken nichts mehr zu tun haben. Ich möchte jeden Mann dazu einladen, sich mindestens einmal ausführlich und offen damit zu beschäftigen – mit den Hintergründen und den Grundaussagen. Ich möchte uns Männer auch auffordern, uns Zahlen und Statistiken reinzuziehen, bevor wir behaupten, wir würden diese Sensibilisierung für bestimmte Werte nicht mehr brauchen. Ich möchte dich auch einladen, dein Herz für die kollektive Wunde zu öffnen, aus der diese Dynamik entspringt.

Ich bin kein Anhänger verfestigter Ideologien, doch für mich ist klar, dass jeder wirklich starke und halbwegs bewusste Mann auch ein Feminist ist – ob er das Wort verwenden würde oder nicht.

Denn ein wacher Mann weiß, dass er starke, wache, selbstbewusste, freie Frauen als Gegenüber braucht, um wirklich in sein volles Potential zu kommen. Er versteht auch, dass es seine selbstverständliche Pflicht und Ehre sein sollte, sich für Gleichberechtigung, Respekt, Toleranz und den Schutz von Minderheiten einzusetzen. Es ist auch unser selbstverständlicher Job, uns als Vorbilder dafür einzusetzen, dass sich jedes Mädchen, auch wenn sie nicht unsere eigene Tochter ist, irgendwann endlich überall vollständig sicher fühlen kann.

Weißt du, wer du als Mann wirklich bist, fühlst du dich nicht davon bedroht, wenn die Frauen um dich herum ihre Stimme finden, ihre Einzigartigkeit ausdrücken und endlich eine so dringend gebrauchte Kraft auf unseren Planeten bringen.

Eine in sich zentrierte Frau wird dich nicht unterdrücken. Sie wird dich herausfordern. Und das ist gut so.

Denn das, was wir bis jetzt – individuell und kollektiv – als Status Quo manifestieren, kann noch nicht das Ende unserer Möglichkeiten, sondern muss der Anfang sein.


Weiterführende Tipps

Mehr Feminismus!: „Ein Manifest und vier Stories“, von Chimamanda Ngozi Adichie

Königin und Samurai. Wenn Frau und Mann erwachen, Andrea und Veit Lindau