Sonntagnachmittag. Ich fühle mich gerade still durchflutet von Dankbarkeit. Ich empfinde meine Arbeit als solch einen Segen. Denn ich darf Menschen beim Erwachen, Erblühen und Feuern zuschauen. Gerade habe ich eines meiner absoluten Lieblingsseminare beendet – Trance Tanz. Wenn du es nicht kennst, klingt das wahrscheinlich dubios. Dabei ist es sehr einfach und natürlich – und gerade deswegen so intensiv. 160 zauberhafte Menschen, zwischen 12 und 80, haben vier Tage lang gemeinsam getanzt und doch jede*r für sich (mit Augenbinde).
Wir haben relative Worte gewechselt und doch so viel Leben geteilt. Wir haben geschwitzt, geschrien, gelacht, geweint und still genossen. Trance Tanz wirkt auf vielen Ebenen stärkend und harmonisierend. Es durchflutet dein Gehirn mit guten Neurotransmittern. Es boostet deine Kreativität. Du kannst tiefer fühlen und alten Shit endlich loslassen.
Seit über 20.000 Jahren tanzen Menschen zu Trommeln und Techno, in Höhlen und Kathedralen, im Kreis und m Labyrinth – um sich zu erinnern. An eine Magie, die uns in unseren routinierten Alltagsabläufen, digitalen Arbeits-Welten und Leistungsdruck oft abhanden kommt. Diese Art von Tanz ist viel mehr als Bewegung nach Musik. Es ist ein Erinnern an den Puls des Lebens. Lange bevor wir sprechen konnten, haben wir bereits Klänge und Rhythmen verstanden.
Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Gesellschaft viel zu wenig tanzen.
Ich bin mir sicher, dass unsere Psychiatrien nicht so überfüllt wären, weniger Ehen geschieden, wesentlich weniger Antidepressiva verordnet und die Debatten im Bundestag witziger, erotischer und verbindender verlaufen würden, wenn wir alle mehr tanzen würden.
Wann hast du das letzte Mal ekstatisch zu deiner Lieblingsmusik getanzt, ohne dich darum zu scheren, wie du dabei aussiehst?
Ich danke allen Tänzer*innen zutiefst für euer Vertrauen. Kommt gut zuhause an und tanzt einfach weiter. Immer weiter…
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Hallo Veit,
immer wieder berühren mich zutiefst diese innere Wärme und fordernde Herzlichkeit … die Aufforderung zu sein, wer man ist ohne in einen Hinterhalt geführt zu werden.
Ich habe große Veränderungen zur Zeit, die viel Mut und Durchhalten fordern . Dazu leider gefährliche Baustellen mit Menschen aus der fast Vergangenheit, enorm anstrengend.
Deine Beiträge geben mit oft Kraft und Ruhe, den neuen Weg fortzusetzen. Danke!
Lieber Veit, Trance Tanz hört sich für mich unvorstellbar an…unvorstellbar, dass ich so etwas tun könnte und doch reizt es mich. Eine meiner Baustellen ist möglichst die Kontrolle haben zu müssen,…loslassen ist für mich nicht wirklich vorstellbar. Habe ich richtig gelesen, dass die Teilnehmer eine Augenbinde tragen? Ja, ich muss aus meiner Komfortzone raus, um weiter zu kommen, deshalb bin ich gespannt, wann ihr das nächte mal tanzt. (wie witzig, und schon ploppen Gedanken hoch wie: da kann ich bestimmt nicht, das ist bestimmt zu weit weg…).
Danke für Deine/eure Arbeit, für homodea und all die Möglichkeiten.
Herzliche Grüße, Sandra